Das Set Bau-Analyse-Module "ERKUNDUNG − ERFASSUNG − BESCHREIBUNG" (kurz: BAM „Erkundung“) ist als Leitfaden anzusehen, das in Verbindung mit lehrplan-basierten Hochschul-Unterrichtsangeboten mithilft, generell die Grundlagen der Umgebungs-, Standorts- und Bauwerksdokumentation in der (historischen) Stadt kennen zu lernen und anzuwenden. Ziel der Bau-Analyse-Module ist es, mittels abgestimmter Verfahrensweisen Bauten, Orte bzw. Areale einer bestimmten Situation so umfassend zu „portraitieren“, so dass die wesentlichen Charakteristika und örtlichen Bindungen für eine weitere planerische Bearbeitung erfasst und dokumentiert werden. Jedes Fachdisziplin – Städtebau-, Architekturlehre und Bauingenieurwesen – trägt hierzu ihre spezifischen Fragestellungen und Themenschwerpunkte mit bei. Dieser Set „Bau-Analyse-Module Erkundung“ strebt eine disziplin-übergreifende Perspektive an, indem es nach dieser - generellen Einführung zwar in drei einzelne Module Städtebau, Architektur und Bauingenieurwesen aufgeteilt ist; diese bleiben jedoch mittels der aufeinander abgestimmten Themen, Gliederung und Lerndidaktik sowie über eine Verlinkung der fachspezifischen Einführungs- und Vortexte verbunden.
In den drei Modulen werden mittels der fachspezifischen Bau-Analysen beispielhaft bestehende Standorte und Gebäude untersucht und deren konstruktive, bautechnische und baubetriebliche sowie gestalterische Ausformungen und Randbedingungen beschrieben. Hierzu werden die ausgewählten Beispiele systematisch untersucht und ihre wesentlichen Kennzeichen mit geeigneten Techniken beschrieben. Auch über ihre nähere und weitere Umgebung, ihre Bezüge zum Stadtzentrum und über ihre Einbettung in die Gesamtstadt gilt es Angaben zu sammeln. Am Ende – kombinierte man die drei fachgebundenen Ergebnisse – kann für diese Standorte und die dort vorhandenen Bauwerke und Stadträume eine Art transdisziplinärer „baulicher Steckbrief“ oder ein fachgebietsübergreifendes „Standort- und Haus-Portrait“ erstellt werden.
Das Set Bau-Analyse-Module „ERKUNDUNG“ erlaubt durch das systematisch, Schritt für Schritt gesammelte Untersuchungs- und Beschreibungsmaterial eine nachvollziehbare, jeweils fachspezifische Bewertung der Bestandssituation und erbringt damit auch wesentliche Inhalte zu der Ziele-Aufstellung für die angestrebten Lösungen einer gestellten Planungsaufgabe. Das Ergebnis des Analyse-Dreierschritts „Erkundung – Erfassung – Beschreibung“ befähigt alle Beteiligten, sich über die örtlichen Bedingungen, die planerischen Ziele und zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten für diesen Ort auszutauschen und sie (ggf. gemeinsam, auch fachübergreifend) festzulegen.