Bei einer überschaubaren Siedlung ist das zusammenwirkende dreidimensionale und soziale Beziehungsgeflecht der Gebäude meist gut ablesbar. Oft hat eine Siedlungseinheit eine räumliche Mitte, vielleicht (noch…?) mit einem Laden oder einer Gaststätte. Sie hat vielleicht einen Ort, wo Jugendliche sich treffen usw., und insgesamt ergibt sich eine ablesbare Gesamtheit der Gebäude und der bestehenden Nutzungsanordnung. Deutlich kann man an einer Altstadt das mehr oder weniger abgestimmte Miteinander erkennen ‒ von Häusern, Strassen, Gassen, Plätzen, Parks usw. und deren Gebrauch. Die wenigen gesonderten Bauten wie eine Kirche oder Rathaus fungieren durch ihre Bauformen und öffentlichen Nutzungen als ein besonderer Teil eines solchen Ensembles aus vielen einzelnen (Wohn-)Häusern.
Dies sind nun besonders eindrückliche oder gar altertümliche, gewiss auch mitteleuropäische Stadtbilder, die hier zur Erklärung des Begriffs und Sachverhalts „Stadt“ bzw. „Städtebau“ benutzt werden. Es zeigt sich hieran jedoch – auch wenn es eine Klischeevorstellung sein sollte – deutlich, dass das einzelne Haus immer Teil von etwas ist. Auch und gerade wenn es dies „outstanding“ leugnet und sich abhebt, bemerkt man (gleichzeitig) diese fehlende Anbindung an das bestehende Umgebungs- und Gebäudeensemble bzw. seine „Distanzierung“ zur „Idee des Ganzen einer Stadt“.