In den Einführungstexten des Sets „BAM Erkundigung“ werden darüber hinaus einige weiterführende Erörterungen und Beispiele angegeben, die den Analysevorgang als solchen thematisieren und die Einfühlungsweisen in eine (räumliche und bauliche) Situation reflektieren. Das „Selbst-in-der-Welt-sein“ und gleichzeitig andere(s) zu beobachten ist ein komplexer Vorgang, der Fragen der „Subjektivität und Objektivität“ aufwirft. Siehe hierzu auch: Exkurs 1: „Beobachtung des Beobachters“.
Die uns selbstverständliche, bewusste Betrachtungsweise aufgetrennt zwischen Subjekt und Objekt ist (erst) seit der beginnenden Neuzeit in Europa Voraussetzung und Grundlage geworden für wissenschaftliches Denken und die Entwicklung der (Bau-)Technik, so wie wir es heute kennen und praktizieren. Jedoch beinhaltet die Gegenüberstellung von „Subjektivität“ und „Objektivität“ potenziell auch „Realitätskonflikte“, wie wir immer wieder an manchen Auseinandersetzungen und Irrtümern „schmerzlich“ erfahren können.
Im Set „BAM Erkundung“ werden zwar Beschreibungen (des Analysierten) erarbeitet, jedoch wird die (anschliessende) Bewertung dieser Analyse-Ergebnisse – was nämlich übernommen, verändert, entfernt usw. werden soll für die angestrebten zukünftigen Planungslösungen – nicht thematisiert und behandelt. Das ist Aufgabe – und schon der eigentliche Start einer (entwurfsbezogenen und bautechnischen) Planung (Vorentwurf). Jedoch muss man sich im Klaren sein – und das wird bei einer Analyse immer zu thematisieren und zu überprüfen sein – dass bei jeder Analyse (unvermeidlich) eine Bewertung (implizit) erfolgt, allein durch die Auswahl und Festlegungen des zu analysierenden Materials und der „relevanten“ Informationen. Analysieren beinhaltet Auswahl und Ausscheiden von Dingen und Sachverhalten, d. h. man bewertet, was für die Aufgabenstellung relevant sein kann – oder nicht (sein soll). Jedoch haben sich gewisse Standards an Inhalten im Bauwesen herausgeschält, die unabdingbar oder wichtig sind. Zudem kann bei einer (selbst-)kritischen Arbeitsweise „jederzeit“ durch eine Wiederholungsschleife Fehlendes nachgeholt werden.
"Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsspezifische Differenzierung wie z. B. "Architekt/in" verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung selbstverständlich für beide Geschlechter."