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=Exkurs 7: Architekturqualitäten (Stbau.-3)= | =Exkurs 7: Architekturqualitäten (Stbau.-3)= | ||
==„Architekturqualitäten“ – Anmerkungen zu einer Floskel?== | |||
Schauen wir in einschlägige Wörterbücher bzw. ins Internet, dann finden wir unter dem entsprechenden Stichwort zwar unterschiedliche und themenbezogene, aber ähnliche Worterklärungen und Anwendungsfelder. Qualität ist... | |||
...'''''im''''' '''Duden'''<br /> | |||
Bedeutungsübersicht:<br /> | |||
{| class="wikitable" | |||
| 1. | |||
| a. (bildungssprachlich) Gesamtheit der charakteristischen Eigenschaften (einer Sache, Person); Beschaffenheit<br /> | |||
b. (Sprachwissenschaft) Klangfarbe eines Lauts (im Unterschied zur Quantität)<br /> | |||
c. (Textilindustrie) Material einer bestimmten Art, Beschaffenheit | |||
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| 2. | |||
| a. (bildungssprachlich) [charakteristische] Eigenschaft (einer Sache, Person) | |||
b. gute Eigenschaft (einer Sache, Person) | |||
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| 3. | |||
| a. Güte | |||
b. etwas von einer bestimmten Qualität | |||
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Herkunft:<br /> | |||
lateinisch qualitas = Beschaffenheit, Eigenschaft, zu: qualis = wie beschaffen“<sup>1</sup> | |||
'''... ''in'' Klaus / Buhr:'''<br /> | |||
„Qualität [lat.] – eigentlich: Beschaffenheit; in der Umgangssprache, in Redewendungen – wie «ausgezeichnete» oder «schlechte Qualität» – mit einer bestimmten Wertung verbundener Begriff, der die Zweckangemessenheit eines Dinges (meistens ein Produkt der menschlichen Arbeitstätigkeit) bzw. der Eigenschaften eines Gegenstands zum Ausdruck bringt. (...)“<sup>2</sup> | |||
... '''''im'' Dorsch''':<br /> | |||
„'''Qualität''', Eigenschaft, Beschaffenheit, Eigenart, Güte, das nicht messbare »Wie« und »Was« im Gegensatz zu => Quantität. In der Psychologie wird unter Qualität die Eigenart eines Erlebnisinhaltes verstanden, z.B. bestimmte Farbe, bestimmter Ton, bestimmtes Gefühl. Innerhalb der Qualitäten der »Empfindungen« (sensorische Informationskanäle) unterscheidet man die => Modalitäten. => auch: Intensität. (...)"<sup>3</sup> (=> = siehe) | |||
Schauen wir in einschlägige Wörterbücher bzw. ins Internet, dann finden wir unter dem entsprechenden Stichwort zwar unterschiedliche und themenbezogene, aber ähnliche Worterklärungen und Anwendungsfelder. Qualität ist...
...im Duden
Bedeutungsübersicht:
1. | a. (bildungssprachlich) Gesamtheit der charakteristischen Eigenschaften (einer Sache, Person); Beschaffenheit b. (Sprachwissenschaft) Klangfarbe eines Lauts (im Unterschied zur Quantität) |
2. | a. (bildungssprachlich) [charakteristische] Eigenschaft (einer Sache, Person)
b. gute Eigenschaft (einer Sache, Person) |
3. | a. Güte
b. etwas von einer bestimmten Qualität |
Herkunft:
lateinisch qualitas = Beschaffenheit, Eigenschaft, zu: qualis = wie beschaffen“1
... in Klaus / Buhr:
„Qualität [lat.] – eigentlich: Beschaffenheit; in der Umgangssprache, in Redewendungen – wie «ausgezeichnete» oder «schlechte Qualität» – mit einer bestimmten Wertung verbundener Begriff, der die Zweckangemessenheit eines Dinges (meistens ein Produkt der menschlichen Arbeitstätigkeit) bzw. der Eigenschaften eines Gegenstands zum Ausdruck bringt. (...)“2
... im Dorsch:
„Qualität, Eigenschaft, Beschaffenheit, Eigenart, Güte, das nicht messbare »Wie« und »Was« im Gegensatz zu => Quantität. In der Psychologie wird unter Qualität die Eigenart eines Erlebnisinhaltes verstanden, z.B. bestimmte Farbe, bestimmter Ton, bestimmtes Gefühl. Innerhalb der Qualitäten der »Empfindungen« (sensorische Informationskanäle) unterscheidet man die => Modalitäten. => auch: Intensität. (...)"3 (=> = siehe)
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1: Internet: www.duden.de Stand 06.09.2017
2: Klaus, Georg / Buhr, Manfred: Philosophisches Wörterbuch; Band 2; 8., berichtigte Auflage; Berlin 1972, S. 895ff inkl. Stichwort: Qualität und Quantität [zwar mit realsozialistischer Sichtweise, jedoch umfangreich, gründlich und anschaulich]
3: Dorsch, Friedrich: Psychologisches Wörterbuch; Dorsch, F. / Bergius, R. / Ries, H. / u.a. (Hrsg.); 10., neubearbeitete Auflage; Bern / Stuttgart / Wien 1982, S. 545f [siehe dort auch: qualitative Merkmale]
4: Wenn ich im Moment nach dem Bäcker suche, übersehe ich (vielleicht) den besonderen Anblick eines wohlgeformten Schaugiebels.
5: So wie z.B. die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „Barock“ eine Abwertung meinte im Sinne von „schief“ bis „merkwürdig“ und heutzutage eine neutrale Stilbezeichnung (geworden) ist.
6: Gleichwohl sollte man bei einer Stadtraum-Analyse immer Bezeichnungen suchen, die vordergründige Wertungen vermeiden. – Jedoch ein als „beengt “ wirkender Raum (wie z.T. in Daniel Libeskind’s Jüdischem Museum in Berlin) erfüllt eben damit die beabsichtigten Zwecke, wenn genau diese bestimmten Raumempfindungen (dort) angeregt werden sollen; oder bei einer Altstadtgasse kann dies auch als „heimelig“ und „reizvoll“ eingeschätzt werden.
7: Siedlung Fuggerei des 16. Jahrhundert in Augsburg / Deutschland und das historische Marine-Wohnquartier Nybodergården des 17. Jahrhunderts in Kopenhagen / Dänemark
8: Architekt und Städtebauer Ernst May (1886 – 1970); wichtiger deutscher Planer von Siedlungen u.a. in Frankfurt / Main, Lübeck [siehe Fotografie in 4.2.1.3.d.], Bremen, Hamburg, Darmstadt; als „Brigade May“ 1930 – ca.1933 in der Sowjetunion u.a. in Magnitogorsk, Leninsk-Kusnezki, Kusnezk und für Moskau tätig.